25 Jahre Sauerland-Herbst

Eine glänzende Idee - 25. Jubiläum des Brass-Festivals

„Das größte Blechbläserfestival der Welt“ – so titelte die WR am 27.11.1999 als die Initiatoren des Festivals den ersten „Sauerland-Herbst“ ankündigten. Heute, 25 Jahre später, muss man sagen, dass diese großartige Vision Wirklichkeit geworden ist, denn mit dem Internationalen Brass Festival Sauerland-Herbst hat sich ein höchst begehrtes Event für die Blechbläser-Szene entwickelt.

Die Initialzündung für ein Musikfestival im Sauerland kam von Georg Scheuerlein. Der gebürtige Pfälzer war sowohl in der Verwaltung tätig – hier war er zuständig für das Kulturbüro Sauerland im Rahmen der regionalen Kulturpolitik sowie Leiter des Fachdienstes Kultur und der Musikschule des Hochsauerlandkreises -, als auch pädagogisch und künstlerisch aktiv als Dirigent zahlreicher Orchester im Hochsauerlandkreis. Er und sein Team aus dem Fachdienst Kultur/Musikschule wollten für das Festival auf bestehende musikalische Strukturen im Sauerland aufsetzen, wobei sich der Blick auf die zahlreichen Musikvereine und Blaskapellen sowie der Ensembles der Musikschule des HSK richtet und im Zusammenhang hiermit auf das Engagement und die Begeisterungsfähigkeit der Menschen.

Es sollten hochkarätige Konzerte mit regionalen und internationalen Künstlern angeboten werden sowie Workshops für interessierte Musiker insbesondere der Region. „Sauerland-Herbst ist ein Musikfestival mit nachhaltigem Anspruch. Alles, was Menschen den Zugang zur Musik, das Verständnis von Musik, die Motivation zum Musizieren, Schlüsselerlebnisse mit Musik und Kontakt zu und unter den Musikerinnen und Musikern ermöglicht und fördert, steht im Mittelpunkt. Dazu unterstützt das Festival die große Zahl von Menschen der Region, die in Orchestern, Posaunenchören und Ensembles aktiv musizieren, mit Angeboten einer qualifizierten Fort- und Weiterbildung, mit neuen Ideen und Kontakten und nicht zuletzt mit neuer Motivation zum eigenen Tun. Sauerland-Herbst fördert damit die das Sauerland so prägende Musiklandschaft.“, so Scheuerlein in einem Interview mit der Zeitschrift Sauerland 2018.

Die Künstler selber schwärmen von Anfang an von der einzigartigen Atmosphäre beim Sauerland-Herbst, genießen im Vergleich zur größeren, internationalen Bühne die Nähe zum Publikum und lassen sich motivieren durch die Begeisterungsfähigkeit und Fachkenntnis des Publikums und der sehr guten Organisation vor Ort. So kommen viele Musiker immer wieder und sehr gerne zum Festival – aber auch die Veranstalter vor Ort sind oft jahrelang, mitunter seit Anfang des Festivals gerne Gastgeber, z.B. die Abtei Königsmünster oder das Autohaus Witteler.

Da sich der Sauerland-Herbst schnell als Leuchtturm der erfolgreichen Kulturförderung erweist, wird das Festival weiterhin durch das Land mitfinanziert. Abgesehen davon übernimmt der Hochsauerlandkreis weiterhin einen großen Anteil an der Finanzierung. Auch können zahlreiche Sponsoren gewonnen werden, die sich finanziell engagieren oder Räumlichkeiten stellen bzw. die Mit-Organisation vor Ort übernehmen, und natürlich finanzieren auch die Eintrittskarten einen Teil der Festivalkosten, wobei die Preise für die Karten bewusst niedrig gehalten werden und wesentlich günstiger sind als in den großen Metropolen.

Über all die Jahre geblieben ist die einzigartige Kombination aus Regionalität im ländlichen Sauerland mit verschiedenen Spielorten, internationalen Stars und regionalen Ensembles sowie die Offenheit des Sauerland-Herbst für die große Vielfalt an Stilen, Genres und Performances, die die Brass-Musik bietet: Eine unverwechselbare Mischung aus Bodenständigkeit und Weltoffenheit. 

Die Kontinuität des Festivals ergibt sich dabei daraus, dass jedes Jahr ein hochkarätiges Programm auf die Beine gestellt werden kann, dass sowohl von „Stammgästen“, also Künstlern und Ensembles, die regelmäßig wiederkommen – natürlich mit neuen Programmen -, als auch immer wieder von erstmalig eingeladenen Formationen gestaltet wird. So musizieren Ensembles aus den USA ebenso wie aus Südamerika, Asien, Europa und die Liste an weltbekannten Musikern, die den Weg ins Sauerland finden, ist schier endlos. Die unterschiedlichsten Konzerte können realisiert werden, von kleinen, intimen Kammerkonzerten bis zum großen Orchesterauftritt. Es erklingt Musik unterschiedlicher Epochen und Stile, von der Renaissance über Barock, bis hin zur Pop- und Volksmusik oder Rock und Jazz, oft garniert durch geistreiche oder humorvolle Beiträge der Musiker – dabei alles vom Feinsten!

Dass Prof. Thomas Clamor nach 18 erfolgreichen Jahren unter dem künstlerischen Leiter Georg Scheuerlein die Festivalleitung übernimmt, kann als großer Glücksgriff für den Fortbestand des Sauerland-Herbst gesehen werden. Clamor hatte mehrfach als Dirigent von „European Brass Ensemble“ und „Venezuelan Brass Ensemble“ sowie der „Sächsischen Bläserphilharmonie“ das Brass-Festival im Sauerland besucht. Er räumt dem Nachwuchs in unterschiedlicher Form eine große Priorität, sei es, dass Studierende deutscher Musikhochschulen eingeladen werden und ein Konzert spielen können oder dass in Kooperation mit dem Deutschen Musikrat Preisträger von „Jugend musiziert“ in Kooperation mit den Profis zusammen auf der Bühne stehen. Sogar in die Schulen gehen die erfahrenen Künstler mittlerweile, um Musik-Vermittlung zu betreiben. „Schulkonzerte sind sehr wichtig, um die Musik zu den Schülern zu bringen. Für manche Kinder ist es das erste Mal, dass sie ein Konzert erleben und mit Live-Musik in Kontakt kommen.“, so Cornelia Reuber-Lankveld. Nicht zuletzt möchte das Festival auch hiesige Musikgruppen/Amateure einbinden und da gibt es ganz unterschiedliche Formate, nicht nur um zuzuhören, sondern auch um mitzumachen.

Das Festival ist bestens aufgestellt – und darf doch nicht stehen bleiben, sondern muss sich lebendig zeigen und mit der Zeit gehen. An Visionen, Ansätzen und Ideen mangelt es hierbei nicht im Leitungsteam. Der Blick geht immer wieder nach vorne, im Austausch mit anderen, immer auf der Suche nach neuen Ideen und Formaten, nach Verbesserungen. „Wir sind eines der Spartenfestivals, das größte seiner Art weltweit. Es ist wichtig, immer wieder zu schauen, wo man Dinge verbessern und Programme erweitern kann, dass man neue Impulse gibt. Das Spektrum dessen, was man anbieten möchte, sollte zwar zeitgemäß und dem Bedarf bzw. dem Geschmack eines Publikums angepasst sein, trotzdem aber auch innovativ sein“, so Prof. Clamor.

Bestand haben wird in Zukunft aber die herausragende Qualität der Konzertereignisse und Projekte, eine der Ursprungsideen der Begründer des Festivals. Es wird immer wieder an ganz unterschiedlichen Spielorten zahlreiche erstklassige Konzerte geben, welche die Vielseitigkeit der Blechblasinstrumente in ihrer großen Bandbreite vorstellen und für jeden Musikgeschmack ein Angebot bereithalten, von der Renaissance-Musik über Barock, Klassik, Romantik, populäre Musik, Jazz und Volksmusik.

In diesem Sinne blicken der künstlerische Leiter Prof. Thomas Clamor und das Team vom Sauerland-Herbst mit Dankbarkeit und gespannter Freude ins Jahr 2024, wenn das Brass-Festival 25-jähriges Jubiläum feiert. Welch einzigartiger, grandioser Erfolg!

20 Jahre Sauerland-Herbst

Zum 20. Jubiläum des internationalen Brass-Festivals Sauerland-Herbst

Herzlichen Glückwunsch. Der Sauerland-Herbst feiert Geburtstag – die zweite „Null“ ist erreicht. Das schönste Geschenk: Wir blicken zurück auf zwei Jahrzehnte faszinierender Erfolgs- und Musikgeschichte der Blechbläserszene und haben gleichzeitig eine ganze Reihe zündender Ideen und konkreter Projektplanung für die „nächsten 20 Jahre“ im Kopf. Sehr gern habe ich daher im letzten Jahr die künstlerische Leitung für dieses internationale Brass Festival übernommen und freue mich nun besonders mit Ihnen diese „Jubiläums-Ausgabe“ zu feiern.

Dabei möchte ich das Danken nicht vergessen – für 20 Jahre mit der Welt-Elite des Brass, mit fantastischen Künstlerinnen und Künstlern, für ein ebenso begeisterungsfähiges wie kundiges Publikum, für sehr vielseitige und besondere Workshops mit hochmotivierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern, für die herzliche Gastfreundschaft der Hochsauerländer und für die intensive Unterstützung aus Politik, Wirtschaft, Vereinen und Privatpersonen. Allen Beteiligten gilt herzlicher Dank. Insbesondere Landrat Dr. Karl Schneider, der das internationale Brass Festival von Beginn an mit großem Engagement unterstützt hat. Und ein ganz großes „Dankeschön“ verbunden mit einem ehrenden Andenken, gebührt dem Gründungsvater des Sauerland-Herbst: Georg Scheuerlein. Er verstand es, „seinem“ Festival das Wichtigste mitzugeben: Wurzeln und Flügel.

Fest verwurzelt in der vielgestaltigen Kulturlandschaft NRWs und insbesondere des Hochsauerlandkreises gab und gibt es im Sauerland-Herbst stets auch genügend „Luft“ nach oben, um Visionen für die Zukunft zu entwerfen, Konzert- und Workshop-Formate zu entwickeln und unser Motto zu leben: Tradition und Innovation gehen Hand in Hand.

Einige Schwerpunkte der nächsten Jahre möchte ich Ihnen heute schon vorstellen:

MUSIK vom Feinsten für jeden Geschmack:

An erster Stelle stehen natürlich nach wie vor die hochqualitativen Konzertformate, die eine große Bandbreite der Blechbläserkunst anbietet.

FÖRDERUNG junger Künstlerinnen & Künstler:

Seite an Seite mit den strahlenden Stars der Brass-Szene auf der Bühne stehen? Die hochrangigen Workshops der Brass-Akademie mit profilierten Künstlerinnen und Künstlern und musikpädagogischen Spitzenkräften machen es möglich.

BRASS Band Bewegung:

Der Ausbau der Brass-Band Initiativen ist ebenso anvisiert, wie eine Kooperation mit dem Deutschen Brass-Band-Verband zur Organisation von gemeinsamen Aktivitäten und Wettbewerben unter dem Festivaldach des Sauerland-Herbst.

BLECHBLÄSER-Ensemble sinfonischer Orchester stellen sich vor:

Ein Konzertprojekt, das kammermusikalische Blechbläserformationen der großen synfonischen Orchester auf die Bühne holt.

PROFIMUSIKERIN & PROFIMUSIKER – wie geht das?

Die Blechbläserklassen deutscher Musikhochschulen und ihre Professorinnen und Professoren stellen sich im Konzert vor: In der Moderation bieten sie Einblick, wie sich das Studium und die anschließende Beruftstätigkeit der Blechbläserinnen und Blechbläser gestaltet.

MUSIKSCHULE mit Bestnote:

Die Musikschule Hochsauerlandkreis ist eine der größten in Deutschland. Sie versorgt mit ihrem Angebot das gesamte Kreisgebiet und verfügt sogar über ein eigenes Symphonieorchester, welches auch mit ins Boot geholt werden soll.

BRASS for Kids:

Kinderkonzerte mit hoch professionellen Künstlerinnen und Künstlern, die schon die Kleinsten mit dem „Life- Musik-Virus“ infizieren und den Grundstein legen können für eine lebenslange Liebe zur Musik.

BLECHBLÄSERINNEN & BLECHBLÄSER vor Ort:

Die zahlreichen Orchester- und Bläserensemble im Hochsauerlandkreis haben viel zu bieten. Diese starke Ressource soll gefördert und präsentiert werden.

KOMPOSITIONSAUFTRÄGE und Welturaufführungen:

Soweit möglich sollen immer wieder Aufträge für Kompositionen für Blechbläserinnen und Blechbläser vergeben und die entsprechenden Werke im Sauerland-Herbst uraufgeführt werden.

IN DER HAUPTROLLE:
Spaß, Phantasie, Experimentierfreude und Leidenschaft fürs „Edle Blech“ – und die Erfahrung, dass nichts die Menschen mehr verbindet als gute Musik.

Denn das ist nach vielen Jahren intensiver künstlerischer und pädagogischer Arbeit meine tiefste Überzeugung: Die Kunst, insbesondere die Musik bereichert jede Gesellschaft in hohem Maße. Sie ist eine universelle Sprache, die auf der ganzen Welt verstanden wird und Menschen miteinander verbindet.

Ich freue mich darauf, diese Sprache mit Ihnen im Sauerland-Herbst zu sprechen. Seien Sie zu unserem 20. Festival herzlich willkommen,

Ihr Thomas Clamor

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